Eisenblüte (Aragonit) aus der Sammlung Marichhofer (Museumsdepot)

Im steirischen Erzberg hat das Oberflächenwasser in Hohlräumen das primäre Eisenerz weggelöst, wodurch der Aragonit als Neubildung entstand.

Eisenblüten sind verdrehte, gekrümmte, verzerrte, korallenartige und ästige Speleotheme, welche in jegliche Richtung wachsen, indem sie sich offensichtlich der Schwerkraft widersetzen. Sie treten in vielen Formen auf – von winzigen Fäden und fadenförmigen Gespinsten bis hin zu an Hirschgeweihe erinnernden Gebilde. Sie werden von Spheleologen als Helictite oder auch Excentriques bezeichnet.

Eisenblüten sind Neubildungen auf Calcium-reichen Gesteinen. Sie bilden sich aus carbonat-gesättigten Sickerwässern, welche durch feinste Poren des Gesteins dringen. Durch hydrostatischen Druck wird ein kleiner Teil der Lösung verdrängt. CO2 etweicht und Calcit wird präzipitiert. Liegt keine „Magnesium-Vergiftung“ vor, bilden sich Calcit-Helictite, bzw. Stalaktite. Ist in der Lösung Magnesium in hoher Konzentration enthalten, können sich auch Aragonit-Helictite bilden. Das Wachstum wird durch einen winzigen zentral-kapillaren Kanal fortgesetzt. Durch diesen Kanal fließt die Lösung via hydrostatischem und kapillarem Druck, bis sie an der Kanalöffnung austritt und Calcit (Aragonit) an der Spitze deponiert.