Das Mikroskop im Holzkasten

Dieses Lichtmikroskop war im Besitz von Dr. Eduard Ehrlich (1821-1901). Er war Arzt und zeitweise Gemeinderat und Bürgermeister in Trofaiach und produzierte ein Impfserum gegen Pocken, das in der ganzen Steiermark zum Rückgang dieser schweren Krankheit beitrug.

Hersteller des Mikroskops im  tragbaren Holzkasten: Otto Himmler, geboren 1841. Seine Firma in Berlin, die er ab 1877 führte, stellte Mikroskope und deren Zubehör sowie Geräte für Mikrofotografie und Projektion her. Im Auftrag von August Müller stellte Himmler 1889 auch die ersten Kontaktlinsen zur Korrektur hoher Kurzsichtigkeit her.

Das Mikroskop im Stadtmuseum trägt die Nummer 11084 und stammt aus dem späten 19. Jahrhundert.

Die Lichtmikroskopie, vermutlich um 1600 in den Niederlanden entwickelt, ist die älteste Mikroskopietechnik. Sie vergrößert Objekte mithilfe von Glaslinsen. Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt das mit Objektiv und Okular ausgestattete Mikroskop seinen Namen, inspiriert vom „Teleskop“. Um 1840 erreichte man eine 500-fache Vergrößerung. Die Auflösung eines Lichtmikroskops ist durch die Wellenlänge des Lichts auf etwa 0,2 Mikrometer begrenzt – das sogenannte Abbe-Limit. Mittlerweile gibt es Techniken, die diese Grenze überwinden. Noch höhere Auflösungen bieten Elektronenmikroskope (seit den 1930ern), da Elektronenstrahlen eine kürzere Wellenlänge haben.