Fotografie Freibad 1920 – Archiv Stadtmuseum (koloriert von WoSl)
Dem „Weltverkehr angeschlossen“
Am 18. Mai 1872 wurde die Eisenbahnlinie von Leoben nach Vordernberg eröffnet. Damit war auch Trofaiach, wie die Lokalpresse damals schrieb, dem „Weltverkehr angeschlossen“. Dies war der Zeitpunkt, ab dem man in Trofaiach begann, sich immer mehr um Feriengäste zu bemühen. Dazu gründete man den „Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs Trofaiach“, und dessen erster Obmann war der Bahnhofsvorstand Rudolf Novak. Die Voraussetzungen für eine Sommerfrische waren von Natur aus gegeben, wie das schöne Trofaiacher Becken mit seiner sehenswerten Gebirgsumrahmung, die vielen Spazierwege und auch die schnell erreichbaren Bergtouren in den nahen obersteirischen Bergen.
Im Jahre 1886 legte der Verein auf einem Acker an der Bahnhofstraße einen Park an, „welcher zu Ehren des um die Hebung des Fremdenverkehrs hochverdienten Generaldirektors der k. k. privilegierten Südbahn, Friedrich Schüler, den Namen Schülerpark bekam“. 1899 kaufte der Fremdenverkehrsverein, anschließend an den Schülerpark, ein Stück Grund und ließ dort einen der ersten Tennisplätze in der Obersteiermark errichten, der – genauso wie der Park – auch noch heute besteht.
1900 erfolgte die Errichtung des Trofaiacher Schwimmbades in der Glawogge durch den Fremdenverkehrsverein. Das Schwimmbad wurde dann etwas später von der Gemeinde übernommen. Vorher hatte man den Gästen den „Bräuerteich“ in der Rötz zum Baden angeboten. Dieser war aber doch für die Gäste nicht sehr attraktiv. Sein Hauptzweck war damals die Eisgewinnung, um untergärige Biere herstellen zu können.